Was ist Aikido

Erklärung



Aikido ist eine japanische Kampfkunst. Die Ursprünge des Aikido sind bis zu den Bewegungs- und Atemübungen buddistischer Mönche im alten China zurückzuverfolgen.
Das moderne Aikido ist somit tief in der ostasiatischen Gedankenwelt verwurzelt.
Die japanischen Schriftzeichen des Wortes Aikido bedeuten:
"Der Weg (DO) der Harmonie (AI) mit der geistigen Kraft (KI).
Aikido ist also vor allem ein Weg zur Entwicklung und Entfaltung der im Unbewussten ruhenden geistigen Kräfte.

Geschichte



Der Begründer des Aikido, wie wir es heute kennen, ist der Japaner Morihei Ueshiba. O'Sensei Morihei Ueshiba wurde am 14. Dezember 1883 in Tanaba, in einem kleinen Städtchen bei Osaka geboren. In seiner Jugend beschäftigte er sich mit allen Kriegskünsten und war Experte in verschiedenen Formen des Schwertkampfes. Entscheidend war für ihn die Begegung mit der Verteidigungskunst des Daitoryu-Aiki-ju-jutsu im Jahre 1910. Diese damals der Öffentlichkeit noch nicht zugängliche Verteidigungskunst, die über Jahrhunderte hinweg nur innerhalb eines ausgewählten Personenkreises von Generation zu Generation weitervererbt worden war, erlernte Ueshiba in der Abgeschiedenheit des ländlichen Dojos von Meister Sokaku Takeda auf Hokkaido. Aus dem Element des Daitoryu-Aiki-Ju-Jutsu, des Schwertkampfes und anderen Schulen formte Morihei Ueshiba dann das Aikido. O'Sensei Morihei Ueshiba starb am 26. April 1969 im Alter von 86 Jahren. Bis kurz vor seinem Tod hatte er noch Aikido praktiziert und unterrichtet. Viele der damaligen Schüler von Meister Ueshiba unterrichten heute in allen Teilen der Welt und sind das lebendige Vermächtnis des Aikido Begründers. 

Aikido Glossar

I. Philosophie, Grundprinzipien
Ai:
Harmonie, als übergeordnetes Prinzip des Aikido; miteinander-verschmelzen, ineinander-übergehen;Bedeutet auch Liebe
Ki: Urkraft, geistig-seelische Kraft, Atemkraft
Do: Weg Grundsatz, Lehre, Philosophie,Prinzip, Methode
Aikido: defensive Kampfkunst die Morihei Ueshiba aus älteren Formen heraus entwickelt hat
Kokoro: Herz; "Sprache des Herzens" zwischen Lehrer und Schüler, Nage und Uke. Bedeutet auch Seele, Gefühl, innere HaltungNin/Shinobu: Geduld, mit sich selbst und mit anderen
Mu: das absolute Nichts; nicht verhaftet sein
Muskin: absolute Gelassenheit, Absichtslosigkeit (Es, das Unbewußte, wirft.)
Sen-sen-no-sen: Dem Angreifer zuvorkommen. Verteidigen in dem Augenblick, wenn die Angriffsabsicht des Gegners noch nicht durch seine Bewegung zu erkennen ist, intuitive Reaktion.
Zan-shin: Vollendung, Abschluß
Ko-kyu: Strom der als Atemkraftmanifestierten geistig-seelischen Kraft, die jedeAikidotechnik begleitet (Ko = einatmen, Kyu = ausatmen)
Kokyu-ho: Weg und Möglichkeit, anderedurch Kokyu zu führen; Atemkraftübung. Der Angreiferwird körperlich und/oder geistig durch Kokyu geführtund beeinflußt. (Ho = Gesetz, Methode, Grundsatz)
Kata: wörtlich "Form","Modell"; Stil- und Perfektionsübung,Kombinationsreihe, Schattenkampf; Genau festgelegte,vorgeschriebene Übungen zum Zwecke der Selbstfindung undDemonstration. Der Kata-Ausführende beherrscht dieLebensenergie (im Gegensatz zu "Waza" =Beherrschung der reinen Technik als Kunstfertigkeit undzu "Do" = Huldigung desphilosophisch-spirituellen Aspektes)
Hara: Bauch, leib-seelischeKörpermitte, Kraftzentrum; Sitz der Lebensenergie (Ki);etwas unter dem Bauchnabel (auch Seika-Tanden)
Kime: Brennpunkt, Zentrum, Konzentration
Kiai: wörtlich"Geist-Begegnung"; durchdringender (oftlähmender) Schrei, der durch die Koordination der Atmungund der körperlichen Bewegung im Höhepunkt oder in derEndstellung einer Verteidigung herausgepresst wird. DerKiai macht die Einheit von Ki, Geist und Körperdeutlich.
Ki-awase: Vereinigung des eigenen Ki mitdem des Partners (awaseru = zusammenbringen, verbinden)
Ki-no-michi: betont verhaltene (langsam)ausgeführte Aikido Bewegung um subtile Inhalte zuerfahren (Aikidomeister Noro)
Ki-no-nagare: Ki-(Energie-)Fluss infortschrittlichen Aikido-Techniken; Nagare = fließenströmen

II.Zeremoniell, Etikette, Gegenstände, vorbereitendeÜbungen
Budoka: Ausübenderdes Budo; Budo = Sammelbegriff für die Kriegskünste;wörtlich "Weg des Ritters" Aikidoka: Ausübendedes Aikido
O-Sensei: Großer Meister, Ehrentitelfür Begründer von Budo-Disziplinen;\parAikido-Begründer O-Sensei Morihei Ueshiba
Doshu: Ehrentitel für einen Großmeister des Do;jetziger Doshu ist der Sohn des Aikido-Begründers,Kisshomaru Ueshiba
Shihan: Titel für einen hohenWürdenträger, Vorbild, Meister; höchstesQualifikationsniveau eines Instruktors;Shihan-Auszeichnung wird im Aikido von Hombu verliehen(Höchster von drei Titeln: 3. Fuku Shidoin, 2. Shidoin,1. Shihan)
Sensei: übliche jap. Anrede fürProfessoren, Lehrer, Meister und Ärzte; oft auchranghöchster Dan-träger im Dojo
Sempai: der Ältere, Tutor (= Herrscher,Aufpasser) des Schülers
Kohai: Junior, der Jüngere, der Auszubildende; Aikido-Schüler
Uchi-deshi: persönlicher Schüler; lebt in der Hausgemeinschaft des Meisters und steht diesem 24 Stunden pro Tag zur Verfügung
Kyu: Rang, Klasse - Schülergrad
Dan: Rang, Klasse - Meistergrad
Dojo: Ort, an dem die Schüler den "Weg" üben (Weg-Halle; Ort der Erweckung; Raum der Erleuchtung)
Sonkei: Respekt, Achtung, Ehrerweisung, Zur Dojo-Ethik gehörend.
Sei-za: wörtlich "still sitzen"; asiatische Form des Sitzens auf den Fersen, Kniende Position (auch Tai-za); Sei = Inaktivität, Ruhe und physisches Gleichgewicht; Za = Sitz, Platz;
Rei: biegen, biegsam, Bogen; auch Verbeugung, Gruß, Begrüßung,
Rei-ho: Technik und zeremonielle (rituale) Form des Verbeugens und Begrüßens
Za-Rei: Verbeugung im Sitzen
Ritsu-rei: Verbeugung im Stehen
Onegai shimas: Bitte (vor dem Üben)
Domo arigato gozaimas: Recht herzlichen Dank (bzw. Domo arigato gozai mashita - Dank nach dem Üben)
Dozo: einladendes Bitte
Haii: Ja
Ijye: Nein
Budogi: (Kurz Gi) Budo Bekleidung (Bu = Ritter, Krieger)
Obi: Gürtel
Hakama: klassisches jap. Kleidungsstück, Hosenrock
Zori: jap. Reisstroh-Sandalen
Tatami: Reisstroh-Matten
Mokuso: Meditation, Konzentration
Gassho: Meditations- und Konzentrationsübung; wörtlich "die Hände vor dem Körper falten"
Ama-no-torihune: Meditations-Übung ähnlich dem Rudern eines Bootes in der Hanmi-Stellung. Symbolische Reinigung von Geist und Seele, Harmonisierung der Atemkraft (Ko-kyu) und der Bewegung des Körperzentrum (Ursprünglich stammend aus der Shinto-Religion)
Aiki-taiso: Grundübungen, Vorbereitungstraining (Taiso = Körpertraining, Gymnastik)
Undo: Übung, Bewegung, Körperertüchtigung durch sportliches Training (z.B.Ikkyo-undo - Einzelübung des Ikkyo, Shiho-nage-undo -Einzelübung des Shiho-nage)
Shiho-giri: Übungsablauf, ausgeführtin den 4 Himmelsrichtungen

III.Stellung, Position, Ausrichtung, Bewegung und Fallen
Tori: Werfender, Verteidiger; auch Nage genannt (Nage = werfen, Wurf)
Uke: Geworfener, Angreifer
Kamae: Stand, Position, Stellung,Haltung, Vorbereitung
Hidari-kamae: linke Vorwärtsstellung(Hidari = links)
Migi-kamae: rechte Vorwärtsstellung (Migi = rechts)
Shizen-Tai: Normalstellung, Ausgangsposition, natürliche Körperhaltung (Shizen = einfach, natürlich)
Hanmi: Grundstellung; die Füße stehen im Dreieck
Ai-hanmi: Tori und Uke stehen beide in Rechts- oder Linksstellung
Gyaku-hanmi: Tori in Rechtsstellung, Uke in Linksstellung oder umgekehrt
Tachi-waza: Gruppe sämtlicher Standtechniken (Tachi = Stand, im Stehen)
Hanmi-hantachi: Tori sitzend - Uke stehend
Suwari-waza: Gruppe von Techniken, die im Sei-za vorgenommen werden (Suwari/Suwaru = sich setzen)
Tegatana: Schwerthand. Die leicht bogenförmig vor dem Körper geführten Arme.
Jodan: obere Angriffsstufe
Chudan: mittlere Angriffsstufe
Gedan: untere Angriffsstufe
Shintai: Gehschule, richtiges Gehen. Die Formen des Stehens, des Gehens und des Bewegens
Ayumi-ashi: normale Gehbewegung (Ashi = Fuß)
Tsugi-ashi: Gleitschritt
Sabaki: Drehen, sich verteidigen, ausweichen, vereiteln. Oberbegriff für alle Formen der Bewegung und des Gehens.
Tai-sabaki: Ausgewogenes Gleichgewicht; stabilisierende, die Balance bzw. den Schwerpunkt erhaltende drehende Bewegung des Körpers im Kreis, alleine oder mit Partner. Durch Körperdrehung entzieht man sich der Wirkung des Angriffs, stellt die Harmonische Distanz her, bricht das Gleichgewicht und leitet die Verteidigungstechnik ein.
Kaiten: drehen, rotieren, rollen "wie ein Rad, um seine Achse)
Shikko: Gleit-, Schritt- und Drehbewegungen auf den Knien.
Soto: außen
Uchi: innen, Inneres
Mae: vorne Vorwärts, frontal
Ushiro: rückwärts, hinten, nach hinten
Yoko: seitlich, Seite, von der Flanke kommend
Ukemi: fallen, Fallschule, Fallübungen. Oberbegriff für alle Formen der Verteidigung durch geschicktes Fallen
Mae-ukemi: Vorwärts fallen/rollen
Ushiro-ukemi: Rückwärts fallen/rollen
Yoko-ukemi: Seitwärts fallen
Otoshi: fallen, fallenlassen, Wurf, Sturz
Hiji-Otoshi: den Partner am Ellenbogen halten, um z.B. seinen Fall zu bremsen.

IV. Technische Grundbegriffe und Prinzipien
Irimi/Omote: Vorderseite, direkter, aktiver, positiver, Eingang zur Aikidotechnik
Tenkan/Ura: Rückseite, das negative, äußere Ausweichen durch Anwendung der Körperdrehung um eine Technik einzuleiten oder auszuführen.
Kata: festgelegt Form
Waza: Oberbegriff und Gruppe von Techniken. Technik, Kunst, Gattung
Kihon-waza: Gruppe der Grundtechniken (Kihon = Grundschule; hon = Basis, Ursprung)
Ushiro-waza: Gruppe sämtlicher Angriffstechniken von Rückwärts
Jiyu-waza: Oberbegriff für alle Formen des freien Angreifens und Abwehrens (Jiyu = frei sein, Freiheit)
Kaeshi-waza: Gruppe sämtlicher Verkettungen von Aikidotechniken im Sinne einer "Gegentechnik".
Renzoku-waza: Gruppe sämtlicher Verkettungen (Fortsetzungs- und Kombinations-Techniken) nach einem einleitenden Angriff.
Kuzushi: Gleichgewichtsbrechung, labile Stellung
Ma-ai: harmonische Distanz (Entfernung) als optimaler Abstand zwischen Nage und Uke
Atemi(-te): Schlag oder Stoß (im Aikido nur angedeutet)
Keiko/Geiko: Übung, Training, Praxis
Ju-no-geiko: geschmeidige (weiche) Form der Technikausführung, beim Üben und im Randori
Kakari-geiko: Training der Abwehr eines harten Angriffs. Kraftvolle Trainingsform.
Kumite: Kampf, Wettkampf, Kampfschule, Kampftraining
Randori: freies Training mit vorgegebenen oder wechselnden Angriffen und freien Verteidigungstechniken ohne Widerstand des Partners Ju-no-geiko). Nage steht einem oder mehreren Angreifern gegenüber.

V. Körperbezeichnungen, Technische Begriffe - Angriff/Verteidigung
Te: Hand
Te-dori: mit der Hand ergreifen (dori/tori = nehmen, greifen)
Kata-te-dori: Erfassen eines Handgelenkes
Ryo: zwei, beide, doppelt
Ryo-te-dori: Griff beider Hände
Morote: mit beiden Händen, beidseitig,
Morote-dori: Griff mit beiden Händen (auch Katate-Ryote-dori)
Sode: Ärmel
Sode-dori: am Ärmel fassen, Ärmelgriff
Ryo-sode-dori: Griff beider Ärmel
Hiji: Ellenbogen (auch Hizi und Empi)
Hiji-dori: fassen beim Ellenbogen
Ryo-hiji-dori: Griff beider Ellenbogen (Ärmel).
Kata: Schulter
Kata-dori: Griff zur Schulter
Ryo-kata-dori: Griff an beiden Schultern
Mune: Brust, Brustkorb
Mune-dori: Griff am Jacken-Revers in Brusthöhe
Eri: Kragen, Revers
Eri-dori: ergreifen des Revers des Partners
Kubi: Hals, Nacken, Genick
Kubi-shime: Würgen am Hals (Shime/Jime = würgen, strangulieren)
Tsuki: stoßen, gerader Stoß, Schlag
Jodan-zuki: gerader Fauststoß zum oberen Körperbereich
Chudan-zuki: gerader Fauststoß zum mittleren Körperbereich
Men-uchi: frontaler (Schwert-) Schlag auf die Stirn, von oben nach unten
Shomen-uchi: Gerader Schlag von vorne
Yokomen-uchi: Schräger Schlag von vorne
Geri: Tritt, Fußtritt
Ichi: eins, eine, einer
Ikkyo: erste Technik am Boden (auch Ude-osae; Ude = Arm, Unterarm, Ärmel; Osae = halten, unbeweglich machen, Osae-Komi-waza = Gruppe der Haltegriff-Techniken); Armstreckhebel-Haltegriff
Ni: zwei
Nikyo: zweite Technik am Boden (auch Kote-mawashi; Kote = Handgelenk, Unterarm; Mawashi = Halbkreis); Armdrehhebel-Haltegriff
San: drei
Sankyo: dritte Technik am Boden (auch Kote-hineri ); Handdrehhebel-Haltegriff
Yonkyo: vierte Technik am Boden (auch Tekubi-osae; Tekubi = Handgelenk); Armpreßdrehhebel-Haltegriff
Gokyo: fünfte Technik am Boden (auch Ude-nobashi); Armschlüssel
Shiho-Nage: Schwertwurf (Shiho = vier Ecken, die vier Himmelsrichtungen)
Irimi-Nage: Innen- oder Eingangswurf
Tenchi-Nage: Himmel- und Erdewurf
Kote-Gaeshi: Handgelenkaußendrehwurf
Kaiten-nage (uchi/soto): Schleuderwurf (innen/außen)
Koshi-nage: Hüftwurf (Koshi/Goshi = Hüfte)
Aiki-Otoshi: Ausheber (Otoshi = fallen, fallenlassen, Wurf, Sturz)
Juji-Garami: Armkreuzdrehwurf
Kokyu-nage: Atemkraftwurf

VI. Waffenbezogene Begriffe
Katana: einschneidiges Langschwert mit leicht gekrümmter und extrem scharfer Klinge.
Tsuba: Handschutz, Schmuck des Samurai-Schwertes
Bokken: Holzschwert (Nachbildung des Katana)
Jo: ca. 1,30m langer und ca. 2,2 cm dicker, runder Stab aus Hartholz
Tanto: jap. Messer mit einer Schneide
Buki-waza: Oberbegriff für alle Abwehrtechniken gegen die im Aikido verwendeten klassischen, japanischen Waffen (Buki = Waffe)
Tanto-dori: Griff zum Messer; dem Angreifer das Messer entwinden.
Tachi-dori: das Schwert ergreifen. Technik, dem Angreifer das Schwert zu entwinden und ihn zu werfen.
Jo-dori: den Stock ergreifen; entwaffnen des Partners, der mit dem Jo angreift
Jo-kata: nach Inhalt und Form festgelegte Serie von Angriffs- und Verteidigungstechniken mit dem Jo
Kumi-Jo: Übungen Stock gegen Stock
Uke-Jo: Nage, der sich gegen einen Stockangriff verteidigt.
Kumi-Tachi: Übungen Schwert gegen Schwert
Uke-Tachi: Nage, der sich gegen einen Schwertangriff verteidigt
Hachi-no-ji: schwingen des Jo (Stabes) ähnlich dem Zeichen einer liegenden acht
Suburi: Schwert- oder Stock-Übung, bestehend aus vielen Wiederholungen einer einzigen Bewegung oder Technik, mit dem Ziel der Verinnerlichung wesentlicher Elemente der Technik.
Nagare-gaeshi: Zwei Schläge in fließender Bewegung ausführen.